Therapieverfahren

Zur Behandlung psychischer Probleme gibt es eine Vielzahl von psychotherapeutischen Behandlungsverfahren. Von der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung werden die Kosten für folgende Verfahren übernommen:

  • Analytische Psychotherapie
  • Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
  • Verhaltenstherapie
  • Systemische Therapie

Analytische Psychotherapie

Spezifisch für die Psychoanalyse ist die Frage, wie sich unbewusste Konflikte und Prozesse auf das menschliche Erleben und Verhalten auswirken. Das Menschenbild der Psychoanalyse geht von widerstreitenden Kräften in der Persönlichkeit aus. Die moderne psychoanalytische Entwicklungsforschung hat gezeigt, dass in der Kindheit gemachte Beziehungserfahrungen die spätere Persönlichkeit prägen und ein "Leiden an sich selbst" bewirken können. Daraus resultiert die Erforschung und Bearbeitung eines spezifischen Beziehungserlebens zwischen Patient/Analysand und Analytiker. Die Psychoanalyse stellt Raum und Bedingungen zur Verfügung, in denen es darum geht, die Bedeutung von psychischen Symptomen zu verstehen. Durch diese Art der Selbsterforschung können abgespaltene und abgewiesene Seiten einer Persönlichkeit und die dazu gehörigen Gedanken, Gefühle und Wünsche als zu sich gehörig verstanden und angenommen werden. Diese Therapieform findet in der Regel über einen längeren Zeitraum, mehrmals in der Woche und im Liegen auf der Couch oder im Sitzen statt.

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Diese Psychotherapieform hat sich aus der Psychoanalyse entwickelt, das zugrunde liegende Menschenbild ist ähnlich: Seelische Erkrankungen werden als Ausdruck unverarbeiteter, konflikthafter Erfahrungen verstanden, die das Denken, Fühlen und Handeln eines Menschen im Laufe seiner Entwicklung geprägt haben. Es entstehen seelisch belastende Themen, die durch aktuelle Lebenssituationen aktiviert werden können. Das Verständnis für diese Prozesse und die Bewusstwerdung des biographischen Hintergrundes führen zu innerpsychisch heilsamen Veränderungen und einer Erweiterung des Handlungsspielraums.

Verhaltenstherapie

Die Verhaltentherapie beruht auf Erkenntnissen der Lernforschung. Unter ‚Verhalten’ werden nicht nur das äußerlich sichtbare Handeln, sondern auch die inneren Vorgänge wie Gefühle, Denken und körperliche Reaktionen verstanden. Die Verhaltenstherapie geht davon aus, dass Menschen ihre Verhaltensmuster durch Erfahrungen im Verlauf ihres Lebens erlernen. Ziel der Verhaltenstherapie ist es, auf der Grundlage von individuellen Verhaltensanalysen sowohl ein Verständnis für die ursächlichen Zusammenhänge der Symptome und Probleme zu erarbeiten als auch neues Verhalten zu erlernen und Bewältigungskompetenzen zu entwickeln. Die Verhaltenstherapie ist ressourcenorientiert. Der Blickwinkel richtet sich nicht nur auf die Störung, sondern auch auf das Potenzial der Fertigkeiten und Fähigkeiten des Patienten, die im therapeutischen Prozess herausgearbeitet und genutzt werden, um positive Veränderungen zu erreichen.

Systemische Therapie

Ein Kerngedanke der Systemischen Therapie ist, dass wir Menschen in Systemen (Familie, Paarbeziehung, Arbeitsplatz u.a.) leben und jedes individuelle Problem eine Störung im System widerspiegelt.

Persönliche Weiterentwicklung und seelisches Wachstum finden vor allem in Beziehung statt. Im Kontakt mit Menschen werden Freude, Berührung, Trost, Liebe erlebt, aber auch Angst, Ärger, Trauer und Verzweiflung. Das Gegenüber ist ein Spiegel der eigenen Person. Es entsteht Resonanz. Gefühle, sowohl der Zugehörigkeit als auch der Einzigartigkeit werden aktiviert.

Ist die Kommunikation schwierig oder gestört, werden unangenehme Gefühle erlebt. Gleichzeitig werden die Situation und das Verhalten des Gegenübers negativ interpretiert und bewertet. Daher liegt ein Schlüssel zur Bewältigung von Problemen darin, ungünstige Beziehungsstrukturen zu erkennen, ihren Sinn zu verstehen und sie zu verändern.

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